Lieber Schlankheitswahn - sag mal gehts noch?

Bildquelle: Pixabay


Hinweis: Hier handelt es sich lediglich um einen Informationstext, der keinen Arztbesuch ersetzt

Neulich hat eine Freundin von mir in ihrer WhatsApp Story eine Story veröffentlicht. Das erste Bild zeigte eine Anzeige für eine Low Carb Diät. So weit so unspektakulär. Das zweite Bild zeigte dann allerdings in welcher Zeitschrift diese Anzeige erschienen war. In einer Wissenschaftszeitschrift. Für Kinder.  Ich gehe mal davon aus, dass sich die Produktion nichts böses gedacht hat, als sie die Anzeige in das Heft gesetzt hat. Ich gehe auch davon aus, dass diese Anzeige wahrscheinlich für die Eltern gedacht ist. Aber wir sprechen hier immer noch von einer Zeitschrift für Kinder. Die definitiv nicht zu einer Zielgruppe für Low Carb Diäten zählen sollten!!!!

Die Magersüchtigen werden immer jünger 

Natürlich bauen neben solchen Anzeigen, gewissen Fernsehsendungen die auf gewissen Privatsendern laufen und natürlich die sozialen Medien einen unglaublich großen Druck auf Mädchen und Jungs auf. Da will ich gar nichts beschönigen und leider gilt nach wie vor: Wenn du beliebt sein willst, dann musst du dünn sein. Ich will an dieser Stelle kein Bodyshaming betreiben. Wenn du dünn bist und dich wohlfühlst, dann go for it! Genauso gilt das übrigens auch für Menschen, die etwas mehr auf die Waage bringen (was anderes ist starke Adipositas!).

Viele Mädchen und Jungs entsprechen optisch nun mal nicht dem Bild, dass uns die Werbung und die schöne Instagramwelt vorgaukelt. Spoiler: Viele Instagrammer und TikToker sehen im wahren Leben auch nicht aus wie auf ihren Social Media Kanälen.Trotz aller #mehrrealitätaufinstagramm und #bodypositivity Hashtags gibt es auch eine (sehr) dunkle Seite. Viele Hashtags wie #thinspo und so weiter sind zwar mittlerweile gesperrt, aber ich bin mir sicher, die Accounts dazu gibt es immer noch. Auf TikTok wo die Nutzer noch jünger sind gab es sogar mal eine inoffizielle Magersuchtchallenge. Das war zwar schon 2019, aber auch hier bin ich mir sicher, dass es sowas immer noch gibt. Nur halt unter einem hübsch ungefährlichen Namen. Dann noch diese unsägliche Fernsehsendung mit der Frau K aus L. Alleine schon wenn ich die Stimme höre krempelt es mir die Fußnägel hoch. Es gibt sogar eine Studie darüber, dass die Sendung Magersucht verstärken kann. 

Jetzt also auch noch eine Anzeige für eine Low-Carb-Diät in einer Wissenschaftszeitschrift für Kinder. 

Normalerweise beginnt eine Magersucht vor allem bei Mädchen und Jungen im Teenageralter. Mittlerweile werden die Patienten aber immer Jünger. Es gibt schon 10-jährige die mit einer Magersucht in einer Klinik landen. 
Mit schwerwiegenden Folgen. Kinder die unter Magersucht leiden haben meistens mit Wachstumsverzögerungen zu kämpfen. Es kann durchaus sein, dass ein magersüchtiges Kind nie so groß wird, wie es die Natur eigentlich vorgesehen hat. Dazu kann als Spätfolge Osteoporose entstehen, weil bestimmte Hormone durch die Magersucht fehlen. Auch das Gehirn kann davon betroffen sein, das denken kann sich beispielsweise extrem verlangsamen. 
Ich will es an dieser Stelle noch einmal sagen: Eine Magersucht kann im schlimmsten Fall tödlich enden.

Kinder sollen Kinder sein dürfen

Meiner Meinung nach - und ich will an dieser Stelle auch noch sagen, dass ich KEINE Mama bin - sollen Kinder einfach Kinder sein dürfen. Ohne Diäten und ohne Schönheitswahn. Die sollen, wenn sie es dürfen, essen was sie möchten. Erwachsen sind sie noch lang genug. 





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