Darmpilz, was nun?
Wenn die Diagnose Darmpilz nach Friedrich Schiller sozusagen
„festgemauert in der Erden“ steht, dann muss ich auch was tun, um die kleinen
Biester wieder in den Griff zu kriegen. Im Folgenden werde ich euch erzählen,
was mir geholfen hat. Dabei erhebe ich nicht den Anspruch, dass mein Weg der
einzig wahre ist. Aber bei mir hat es funktioniert.
Punkt 1: Zucker ist der Feind
So traurig und so deprimierend es ist, tatsächlich haben
alle Anti-Candida-Ratgeber in einem Recht: Zucker ist, wenn man akut an
Darmpilzen leidet, tatsächlich in den ersten Wochen und Monaten der Feind. Ich
habe versucht, als es ganz schlimm war, meinen Zuckerkonsum bis fast Null
zurückzufahren,was für einen Choc-o-holic, wie ich es bin, gar nicht so einfach
ist.
Zudem lässt sich die Lebensmittelindustrie einiges
einfallen, um den Zucker in unseren Lebensmitteln zu verstecken. Selbst in der
meisten Wurst (!) ist Zucker mit eingebaut.
Hier hilft es, die Zutatenliste zu lesen. Sobald da Begriffe
wie Dextrose oder Maltose oder Fructose auftauchen heißt es: Finger weg!
Etwas anders sieht es mit Milchprodukten wie zum Beispiel
Käse aus. In ihnen ist der sogenannte Milchzucker enthalten. Auf manchen
Candida-Seiten heißt es zwar, dass man in den ersten zwei oder drei Wochen auch
das nicht essen sollte, aber ich hab’s trotzdem gemacht.
Was ich allerdings definitiv nicht gegessen und getrunken
habe waren:
-Weißmehlprodukte (dazu gehören auch Nudeln und so was)
-Obst (wegen des Fruchtzuckers)
-Brot (ich habe auf Eiweißbrot zurüc gegriffen, obwohl da
wahrscheinlich einige Ernährungspäpste die Hände über dem Kopf zusammen
schlagen)
-Süßigkeiten
-Chips
-Cola und Co
-Fruchtsäfte
-Fertige Joghurts, Pudding und Co.
Dazu will ich aber auch noch sagen, dass ich mit dem Essen
sowieso sehr mäkelig bin und nicht alles esse. Meine Anverwandten, Freunde und
der Lebensgefährte können davon ein Lied singen J
In einem weiteren Blogbeitrag schreibe ich dann auch, was
ich alles gegessen habe und poste eventuell auch ein paar Rezepte. Die habe ich
nämlich auch verzweifelt gesucht. Klar, es gibt durchaus Candida-Diät-Kochbücher,
aber viele Rezepte finde ich für den Alltag jetzt nicht für jeden praktikabel.
Punkt 2: Es ist ein harter Weg, aber er lohnt sich
Ob der Verzicht hart ist? Ja, definitiv. Dazu kommen auch
Entzugserscheinungen. Denn Zucker ist tatsächlich auch ein Suchtmittel. Nicht
nur der Pilz, sondern auch dein Kopf wollen ihn unbedingt haben.
Bei mir sahen die Entzugserscheinungen folgendermaßen aus
(aber auch darauf erhebe ich keinen Universalanspruch, die können tatsächlich
bei jedem anders aussehen)
-Kopfschmerzen des Todes (blöd, wenn man, dank Pilz, auf
Kopfschmerztabletten allergisch reagiert)
-In der ersten Woche eine ziemliche Matschbirne
-Kreislaufprobleme
-Müdigkeit
-und natürlich unglaublicher Heißhunger auf alles Süße
Hat man die ersten zwei Wochen überstanden, kann man auch
gefahrlos jeden Discounter und Supermarkt wieder betreten, ohne Gefahr zu laufen,
das komplette Süßigkeiten-Regal leer zu kaufen. Vorher muss man sich wirklich
disziplinieren oder jemand anderes einkaufen schicken.
Eine Candida Diät ist wirklich nicht einfach. Aber es
durchzuziehen lohnt sich definitiv. Was aber auch eher kontraproduktiv ist, ist
nach überstandenem Pilz gleich wieder richtig reinzuhauen. Zucker sollte
langsam wieder in die Ernährung integriert werden. Denn sonst hat man die
kleinen Biester schneller wieder auf dem Hals, als einem lieb ist.
Punkt 3: die Erstverschlimmerung
Ich habe meinen Pilz rein mit Naturheilmitteln behandelt.
Ich habe also kein Nystatin oder ähnliche Mittel eingenommen. Wer das aber
möchte, kann das gerne tun. Ich behaupte nicht, dass meine Methode die einzig
wahre ist. Bestimmt gibt es mehrere Wege, um erfolgreich ans Ziel zu kommen.
Mir hilft eben meine Methode am besten.
Welche Mittel ich eingenommen habe, schreibe ich in einem
späteren Post.
Tatsächlich hatte ich wirklich die sogenannte
„Erstverschlimmerung“. Aber auch die war nach vier Wochen überstanden.
Punkt 4: Candida Diät und Gewichtsverlust
Viele werden sich fragen: Nehme ich bei so einer Diät ab?
Ja, das tut man definitiv. Aber ich würde wirklich niemanden
raten, die Candida Diät über einen längeren Zeitraum als wirklich nötig
durchzuziehen. Denn es ist tatsächlich eine Mangelernährung. Um einen
langfristigen Erfolg zu erzielen, muss man auch langfristig seine Ernährung
umstellen.
Mein Körper wollte mir mit meiner (erneuten) Candida
Infektion sagen, dass es mit dem Stress und dem Süßkram jetzt erst einmal
reicht. Tatsächlich war ich auf dem Weg, übergewichtig zu werden. Da ich sehr
groß bin (1,78 m) verteilt sich das Gewicht ziemlich gut, besonders um die
Hüften. Ich habe aber gemerkt, dass es definitiv in die falsche Richtung geht,
als sogar die Hosen in Größe 46 begonnen haben zu kneifen (tun sie jetzt
übrigens nicht mehr).
Natürlich freue ich mich über die Abnahme. Nein, ich kann
nicht sagen, wie viel ich abgenommen habe, da ich keine Waage besitze. Aber
genauso freue ich mich, dass ich meine heißgeliebte Pasta wieder essen kann,
wenn auch nicht mehr in Massen, sondern in Maßen 😉
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