Schreibblockade ist ein Arsch




Es gibt ja so Tage, an denen weiß man morgens schon nach dem Aufstehen, dass er vielleicht nicht ganz so gut wird. Ich muss leider zugeben, dass ich solche auch hin und wieder habe. Fatal wird es allerdings wenn du auf einmal jobmäßig eine totale Kreativtitätsklemme hast: In meinem Fall eine Schreibblockade und zwar vom Allerfeinsten und das Ganze dann auch noch gekrönt wird von einer Fotoblockade (für die, die es nicht wissen: Hin und wieder fotografiere ich beruflich und auch hobbymäßig).
Jetzt wird sich vielleicht der ein oder andere denken: Was hat die denn? So was geht auch wieder rum. Richtig. Tut es. Bei mir zum Glück relativ schnell (wie ihr ja merkt). Aber so eine Schreibblockade ist echt ein Arsch, insbesondere für Menschen die vom Schreiben leben müssen – also für Menschen wie mich




Alter, ich prokrastiniere mein Leben

Aber so eine Kreativitätsklemme beziehungsweise Schreibblockade gibt einem auch auf einmal unglaublich viel Zeit zum Nachdenken. Nachdem ich an jenem gewissen Tag, erstens mein geplantes Fotoprojekt nicht verwirklicht habe (in Ermangelung von Kreativität) und zweitens, für 200 Wörter eines Textauftrages gefühlt 10 Stunden gebraucht, und meiner Meinung nach, sowieso nur sinnlos Wörter aneinandergereiht habe, habe ich letztlich das Schreiben - zumindest für diesen Tag - eingestellt und mir so meine Gedanken über die digitale Welt gemacht. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich finde die Digitalisierung und alle ihre Errungenschaften unglaublich toll, denn schließlich gehöre ich ja zu den Menschen, die fast ausschließlich online arbeiten, so als Texterin. Andererseits ist es manchmal wenig prickelnd, ständig der digitalen Reizüberflutung ausgeliefert zu sein. 

Statt morgens die Zeitung zu  lesen, wird lieber erst mal im Smartphone gesurft. Dabei bin ich so als Redakteurin schon rein berufsmäßig, eine große Verfechterin der Printmedien.  Wenn es dann an die Arbeit geht, gibt es leider auch Tage, an denen ich die gefühlte Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege habe. Da lege ich zwischen den einzelnen Schreibabschnitten doch mal gerne eine YouTube-, Facebook- oder Instagram- Pause ein. Leider tendiere ich dann oft dazu, die eigentliche Arbeit deutlich länger zu  aufzuschieben und meine Zeit im Internet beziehungsweise in den "Sozialen Medien" zu verplempern. 

Was zwar gut für die einzelnen Social Media Anbieter beziehungsweise deren Werbeeinnahmen ist – ist aber eher schlecht wenn Deadlines näher rücken. Und natürlich auch für meinen Geldbeutel, denn: Kein Text – kein Geld! 

Und am aller-, aller-, aller-, allerschlimmsten sind bei mir die WhatsApp Stories. Die sind sozusagen die Droge meiner Wahl. Was mir aber in letzter Zeit sehr erschreckend  aufgefallen ist und bestimmt auch nicht ganz unschuldig an meiner Kreativitätsklemme ist: Ich laufe beispielsweise durch den Wald, und denke mir „Ich muss unbedingt ein gutes Foto machen, um es auf den Stories zu posten“. Statt den Wald/die Veranstaltung/das Essen/was auch immer zu genießen. 

Anschließend habe ich gefühlt alle zehn Sekunden das Smartphone in der Hand, um zu kontrollieren, ob sich denn schon jemand meine Stories angeschaut hat. Ahhhhh! Ich prokrastiniere sozusagen mein Leben. 

Digital Detox – in Dosen


Dagegen hilft nur eins: Kalter Entzug! Den ich natürlich auch ganz dramatisch angekündigt habe. Geplant sind bis jetzt mal so sieben bis zehn Tage in denen ich nichts auf den WhatsApp Stories posten werde. Digital Detox Light sozusagen.
Denn so ganz auf Digital-Entzug kann ich (leider) nicht gehen. Wäre auch mal interessant – so vierzehn Tage ohne alles. Aber leider geht das nicht, weil ich ja hauptsächlich Online arbeite. Facebook, Instagram und Co nutze ich durchaus beruflich.
Auf jeden Fall werde ich euch auf dem Laufenden halten, wie das mit dem Digital Detox Light so war. Bis jetzt ist es nämlich gerade mal einen Tag her, und ich muss gestehen: Einerseits ist es sehr ungewohnt, andererseits aber auch unglaublich befreiend. 


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